Lesezeit: 12 Minuten

In unserem letzten Blogartikel habt ihr bereits gelesen, was AR und VR ist und was mögliche Anwendungsgebiete sind. Welche Vorteile AR- und VR-Anwendungen haben, was ihr beachten müsst und welche Tipps wir sonst noch für euch haben, das lest ihr diese Woche. Viel Spaß!

Vorteile

VR

Welche messbaren Vorteile bringt der Einsatz von VR mit sich? Die von PwC (2020) veröffentlichte Studie  “The Effectiveness of Virtual Reality Soft Skills Training in the Enterprise” beschäftigt sich mit den Vorteilen von Soft-Skill-VR-Trainings in Unternehmen. Der Bericht beginnt mit der Überzeugung, dass die VR-Schulung wahrscheinlich ein wichtiger Impulsgeber sein wird, der ein neues Zeitalter der Unternehmensschulung und -ausbildung vorantreibt. VR-Schulungen seien eine kostengünstige, immersive und effiziente Erfahrung für die Schulung von Mitarbeiter:innen im Soft-Skill-Bereich.

Die wichtigsten Ergebnisse der Studie sind:

  • Mitarbeiter:innen, die mit VR geschult wurden, schlossen die Schulung schneller ab.
  • Mitarbeiter:innen, die mit VR geschult wurden, waren selbstbewusster.
  • Mitarbeiter:innen, die mit VR geschult wurden, hatten eine stärkere emotionale Bindung an den Inhalt.
  • Mitarbeiter:innen, die mit VR geschult wurden, waren konzentrierter.
  • VR kann in großem Umfang kosteneffizienter sein.

Mitarbeiter:innen, die mit VR geschult wurden, schlossen die Schulung schneller ab.

Sie wurden bis zu viermal schneller in VR geschult als im Klassenzimmer und 1,5 mal schneller als mit E-Learning. Obwohl es zu Beginn oft Schwierigkeiten mit der Bedienung des Headsets gab, fanden die meisten sie nach einer kurzen Gewöhnungszeit, einfach zu bedienen. Selbst unter Berücksichtigung der Einarbeitungszeit (im Durchschnitt 10 Minuten), wurde festgestellt, dass die Benutzer:innen immer noch dreimal schneller als im Klassenzimmer und 1,15-mal schneller als E-Learner waren.

Mitarbeiter:innen, die mit VR geschult wurden, waren selbstbewusster.

Anwender:innen, die mit VR geschult wurden, waren bis zu 275 % selbstbewusster, wenn es darum ging, das Gelernte nach der Schulung umzusetzen – eine Verbesserung von 40 % gegenüber der Schulung im Klassenzimmer und 35 % gegenüber E-Learning. Sie waren fast zweieinhalb Mal selbstbewusster, wenn es darum ging, Themen der Diversität und Inklusion zu diskutieren, nachdem sie das Training in der virtuellen Realität absolviert hatten, und fast dreimal so selbstbewusst, wenn es darum ging, nach dem VR-Training in Bezug auf Diversität und Inklusion zu handeln. Das ist bedeutsam, denn wenn es um Soft Skills geht, ist Selbstvertrauen ein entscheidender Faktor für den Erfolg. Der Glaube an sich selbst und das Vertrauen in sich selbst helfen den Lernenden, sich besser mit anderen zu verbinden. Außerdem sind sie zufriedener mit der Zeit, die sie mit dem Training verbracht haben.

Mitarbeiter:innen, die mit VR geschult wurden, hatten eine stärkere emotionale Bindung an den Inhalt.

VR-Learner fühlten sich 3,75-mal stärker emotional mit dem Inhalt verbunden als Präsenzlerner und 2,3-mal stärker als E-Learner. Menschen verknüpfen, verstehen und erinnern sich tiefer an Dinge, wenn ihre Emotionen involviert sind.

Mitarbeiter:innen, die mit VR geschult wurden, waren konzentrierter.

Wenn man darüber nachdenkt, wie VR funktioniert, ist es klar, warum die Benutzer mit dieser Technologie weniger abgelenkt werden: Die Simulationen und die immersive Erfahrung beherrschen die Wahrnehmung und Aufmerksamkeit des Benutzers. In der Studie waren VR-geschulte Lernende während des Trainings bis zu viermal konzentrierter als E-Learning-Teilnehmer und 1,5-mal konzentrierter als ihre Kolleg:innen im Klassenzimmer. Wenn Lernende in ein VR-Erlebnis eintauchen, haben sie tendenziell mehr von der Schulung und werden wahrscheinlich bessere Ergebnisse erzielen.

VR kann in großem Umfang kosteneffizienter sein.

Selbst wenn man die Einarbeitungszeiten mit einbezieht, wird in einer PwC-Studie geschätzt, dass bei nur 375 Lernenden die Kostenparität im Vergleich zum Klassenzimmer erreicht werden kann. Es wurde berechnet, dass bei 3.000 Lernenden die VR-Kosten um 52 % sinken, vergleichen mit den Kosten für Präsenzveranstaltungen; bei 6.000 Lernenden sind es 58 % weniger und bei 10.000 Lernenden sind es 64 % weniger. In jedem Unternehmen hat die Zeit eines Mitarbeiters einen Wert, und je mehr Zeit die Mitarbeiter einsparen, desto schneller können Sie einen positiven ROI erzielen.

AR

Häufige Anwendungsgebiete für AR-Trainings sind der Kundendienst, Vertrieb, Marketing und Handel oder auch Konstruktion, Fertigung und Wartung. AR-Anwendungen eignen sich beispielsweise sehr gut zur Verbesserung des Wissenstransfers in einem Unternehmen und um Prozesse zu verkürzen. Durch die interaktive und digitale Darstellung von Dienstleistungsdetails oder Maschineninformationen in AR, wird der Wissenstransfer zwischen neuen und erfahrenen Mitarbeiter:innen gewährleistet. So kann im Service-/Wartungsbereich an vielen Stellen dem Fachkräftemangel entgegengewirkt werden, da die Mitarbeiter:innen hier durch AR mit Informationen versorgt und schneller eingearbeitet werden können. Beispielsweise kann bei der Reparatur einer Maschine eingeblendet werden, wo welche Teile sind und welche Funktion diese haben, gegebenenfalls kann auch ein Video mit den auszuführenden Schritten eingeblendet werden. Dadurch braucht der/die Mitarbeiter:in ein weniger tiefes (Fach-) Wissen.

Produktdemonstrationen können ohne aufwendigen Transport mit Hilfe von AR-Anwendungen durchgeführt werden. Möbelstücke, die sich nicht testweise ohne Weiteres ins eigene Wohnzimmer stellen lassen, können mit AR Anwendungen trotzdem in der gewünschten Umgebung begutachtet werden. Besonders gut ist hier natürlich, dass das gewünschte Möbelstück in verschiedenen Varianten getestet werden kann.
In allen Bereichen konnten viele der Unternehmen einen positiven Einfluss auf den Return on Investment (ROI) verzeichnen. Als Gründe gaben 62% Unternehmen aus dem Bereich Schulung und Wissenstransfer “gesenkte Reisekosten” und 57% “geringere Ausfallzeiten der Maschinen” an. Mehr dazu findet ihr hier.

Tipps

Was ist zu beachten?

Immer, wenn in einem Unternehmen etwas anders oder neu gemacht werden soll, wird es einige geben, die sich freuen. Auf der anderen Seite ist mit Gegenwind und Skepsis zu rechnen. Je innovativer und unbekannter das Neue ist, desto schwieriger ist die Implementierung. Um eine neue Technologie erfolgreich in einem Unternehmen einzusetzen, sollte man sich bestimmte Fragen im Vorfeld stellen und darauf achten geeignete Rahmenbedingungen zu schaffen. Natürlich ist jedes Unternehmen anders und auch die Anforderungen und Erwartungen ändern sich stetig. Daher können hier keine allgemeingültigen Handlungsempfehlungen gegeben werden, eher möchten wir gute Anregungen für den Prozess der Einführung von AR und VR geben.

Welche Technologien, Hardware und Software?

Es ist schwierig bis unmöglich hier eine klare Antwort zu geben, denn es hängt immer davon ab, was gewünscht ist. Zudem gibt es quasi täglich mehr Möglichkeiten. Wir raten dazu sich mit unterschiedlichen Technologien und Hardware auseinanderzusetzen. Gerade beim Erst-Einsatz von AR und/oder VR in einem Unternehmen ist es ratsam, sowohl die Anwendungen, als auch die Hardware möglichst einfach zu halten um die Einstiegshürden für die Mitarbeiter:innen nicht noch zusätzlich zu erhöhen. Es ist außerdem hilfreich, die Erfahrungslücken der Mitarbeiter:innen zu schließen und Wissen über die Technologie und die Anwendung zu vermitteln. Dadurch wird die Akzeptanz, die man für einen erfolgreichen Einsatz unbedingt benötigt, erhöht.

Ob man sich für eine Anwendung entscheidet, die speziell für das eigene Unternehmen entwickelt wird, oder für eine White-Label-Lösung, das hängt von den Anforderungen ab. Speziell entwickelte Lösungen können viele Feinheiten und Details beinhalten, während White-Label-Lösungen Standardfunktionen bieten. Ein – oft entscheidender – Unterschied liegt außerdem im Preis, Standardisierte Lösungen sind meist deutlich günstiger und haben den Vorteil, dass sie direkt verfügbar und bereits von anderen Nutzer:innen getestet sind.

Welche Teile des Unternehmens sollten in Konzeptionierung, Entwicklung & Roll-out integriert werden?

Welche Unternehmensteile mit in die Entwicklung einbezogen werde sollen, hängt vor allem von den Einsatzgebieten ab. Es ist immer ratsam, die eigene IT-Abteilung einzubeziehen, wenn die Anwendung von einem externen Anbieter entwickelt wird. Die Abteilung weiß über Schnittstellen, Softwaresysteme und Abhängigkeiten bescheid.

Des Weiteren sollten auch die Schulungs-/Trainings- oder Personalabteilungen in die Planung eingebunden werden, da diese häufig über Know-how in der Konzeptionierung verfügen. Natürlich ist es wichtig, auch Teile der betreffenden Abteilung im Boot zu haben, um relevante Anwendungen zu entwickeln und für die notwendige Akzeptanz zu sorgen.

Es ist außerdem wichtig, vorab zu klären, welche Daten für welche Zwecke verwendet werden sollen. Es kann unter Umständen notwendig sein, hier die Einverständniserklärungen der Anwender:innen einzuholen und darüber hinaus, die des Betriebsrates, sofern vorhanden.

Fazit

AR und VR sind vergleichsweise junge Technologien, die gerade erst Einzug in die Schulungswelt und die Unternehmen halten. Es ist daher sinnvoll, frühzeitig mit der Aufklärungsarbeit gegenüber den Mitarbeiter:innen zu beginnen und so die Ablehnungshaltung und Hürden abzubauen. Langfristig kann die Akzeptanz für AR- und VR-Anwendung aber nur durch gute Anwendungen, die einen echten Mehrwert bieten, geschaffen und aufrechterhalten werden. Dazu ist es wichtig, die Ziele, die verfolgt werden, genau zu definieren und professionell umzusetzen. Die Anwendungen sollten in Ihrer Bedienung möglichst intuitiv sein, um die Anwender:innen zu begeistern. Ein gutes Roll-out ist ein weiterer wichtiger Faktor für einen gelungenen Einstieg in die Welt der AR und VR.

Wenn Ihr Interesse an einer AR- oder VR-Anwendung für euer Unternehmen habt, dann meldet euch gerne für ein unverbindliches Gespräch bei uns.

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